Hatz auf die Katz in Saalfeld an der Saale (BRD)

Am Donnerstag war es wieder Zeit zum Aufsitzen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit der Zündung der BMW von Peter war es soweit und die Reise konnte los gehen. Elfriede mit Esma am Beifahrersitz im Puch 500, Peter auf der BMW R16 und Walter und ich auf einer Puch 250TF. Wir nahmen den direkten Weg von Linz über Bad Leonfelden nach Tschechien. Alles lief einwandfrei und durch die Bewölkung ließ es sich im Motorraddress gut aushalten. Also, weiter Richtung Norden! Zur Mittagsrast kehrten wir in einem Gasthaus direkt am Moldaustausee – mit einem herrlichen Blick über diesen – ein. Zur Weiterfahrt war jetzt doch Regenkleidung für die Motorräder angesagt, die Regenfälle waren aber erträglich und gar nicht so schlimm. Es ging rauf in die Berge von Tschechien, Richtung Prag, über Strakonice. Ein wunderschönes Panorama so weit das Auge auch blicken mochte. Es war trotzdem Fahren angesagt und wegen meiner Saufkuh (Puch 250 TF) mussten wir sowieso viel mehr Tankstopps machen als geplant. Das Ziel Karlsbad erreichten wir am ersten Tag nicht mehr, wir mussten uns in der Nähe vom Nechranice See ein Quartier suchen. Der erste Versuch war nicht ganz so glücklich, da es nichts mehr zu essen gab und das Lokal kurz vor dem Zusperren war. Also weiter, der Herrgott drehte uns bereits das Licht ab und Eile war geboten. Aber wir machten einen guten Griff – trotz Eile. Wir kamen in einem schönen alten Gutshof in Chbany unter, tolle Zimmer, ein offenes Lokal mit guter Küche und die Motorräder kamen auch noch unter Dach. Oldiherz, was willst Du mehr! Na ja, ich wollte mehr Strom, da meine TF anfing zu schwächeln. Bei einem gemütlichen Abend waren die Sorgen schnell vergessen, schließlich war ja morgen auch noch ein Tag!

Absoluter Sonnenalarm, da freut sich das Oldiherz. Nach einem ausgiebigen Frühstück hieß es Aufsitzen und weiter Richtung Karlsbad. Meine TF war brav am Anspringen, alles nicht so schlimm wie gedacht! Nach unzähligen Kreisverkehrumrundungen (böses Navi) ging es weiter Richtung Erzgebirge. Auf einer kleinen Straße dorthin hatte Peter einen kleinen Zwischenfall mit einem Einheimischen. Dieser meinte, er müsste an einer Engstelle überholen – dass war keine gute Idee. Peter konnte einen Sturz vermeiden und kam mit dem Schrecken davon. Bei uns entstand kein grober Sachschaden und nach ein paar englischen Worten mit der hiesigen Polizei, waren alle wieder startbereit und der Unfallgegner zog kleinlaut von dannen.

Na dann los, Erzgebirge wir kommen! Wir trieben unsere Oldies auf den Fichtelberg bereits auf deutscher Seite. Eine kleine Zwischenrast war angesagt und dieser herrliche Ausblick musste einfach gewürdigt werde. Aber das gleiche Szenario wie gestern: uns wurde schon wieder die Zeit knapp, wir hatten noch 200 km bis Saalfeld. Getrieben von der Wiedersehensfreude mit unseren Oldifreunden aus Thüringen ließen wir unsere munteren Pferde wiehern. Aber am Nachmittag noch Kaffee und Kuchen in Langenwetzendorf bei den „drei Tannen“ zu schnappen musste drinnen sein.

Es war eine Freude wie alles lief, bis die BMW von Peter den Dienst verweigerte. Die Kupplung oder doch wieder die Zündung, nach mehreren Startversuchen ging es noch ein wenig, dann aber der Stillstand. Die Kerzen zu putzen, war zu wenig. Dann die Kerzen getauscht und nach ein paar Probefahrtskilometer von Walter lief die BMW wieder. Die Kupplung fing auch ein bisserl an, aber ließ sich durch Justieren in Schwung halten. Dafür hatte ich gar keinen Strom mehr, aber die Lichtmaschine war brav und hat meine Zündspule in Schwung gehalten. Saalfeld in Reichweite und wir konnten die Thüringer Rostbratwürste von Rosi schon riechen, da hatten die in Saalfeld doch glatt eine riesige Baustelle angefangen und wir machten dass, was wir am besten gelernt haben in den letzten Tagen. Wir kreisten ein wenig, bis uns der Knoten aufging und wir im Hotel „Grüner Baum“ zum wohlverdienten Abendplausch zusammenfinden konnten. Die nachgereisten Clubkollegen Helmut mit Erika und Christoph waren bereits angekommen. Somit war die gesamte Spattendorfer Truppe zur Saalfelder Ausfahrt vereint. Die Thüringer Bratwürste natürlich nicht zu vergessen und ein Saalfelder Bier dazu. Natürlich sind wir noch in den Pappenheimer um unsere Oldifreunde zu besuchen und die ersten Gespräche zu führen. Es war ein ganz toller erster Abend mit Ulli und Co.

Guten Morgen Saalfeld an der Saale, die Össis sind eingefallen.

Ab zum Stadtplatz, es war schon alles vorbereitet und wir holten uns nur noch unsere Startnummern. Dann noch die Fahrerbesprechung und eine wenig Gustieren, was alles an Fahrzeugen da war. Nachdem wir in verschiedenen Klassen starteten, waren wir kurz ein wenig getrennt, was der Freude aber keinen Abbruch tat.

Stadtplatz von Saalfeld an der Saale vor dem Start

Na, dann los, zur ersten Zwischenrast. Ulli und seine Kollegen hatten eine tolle Runde ausgesucht und es ging durch eine echt idyllische Landschaft. Der Stausee entfaltete sich in seiner ganzen Pracht und unsere Oldtimer mussten auf den Gegenhang rauf, ein toller Ausblick. Ich musste meine TF immer bei Laune halten, damit noch ein bisserl Strom vorhanden blieb, aber sie hielt brav durch. Peter war vor uns und wir bekamen ihn nicht zu Gesicht, ein gutes Zeichen, auch die BMW hielt brav durch. Also weiter zur Mittagsrast, wo auch zwei Sonderprüfungen zu absolvieren waren. Wir hatten viel Spaß und die Rastzeit war dadurch sehr kurzweilig.

Natürlich gab es viel zu sehen, was wir sehr genossen.

Zum Start für die zweite Etappe ging es in Blöcken, da die Besichtigung einer alten, nachgebauten, Steinschleuder auf dem Programm stand. Es konnte aus Sicherheitsgründen nicht die ganze Meute durchgeschleust werden. Also alles schön der Reihe nach. Die BMW von Peter machte wieder ein wenig Mucken. Walter ging ein bisserl zur Hand, aber sie wehrte sich. Jetzt aber war Steinschleuder ansehen angesagt und wir konnten einfahren.

Wir erhielten eine Vorführung mit einem Geschoss mit relativ geringem Gewicht, was uns sehr beeindruckt hat. Bei den Ausführungen der Vereinsmitglieder mussten wir nicht schlecht staunen, dass die Originalgeschosse bis zu zehnmal größer waren und damit ganze Burgmauern zum Einsturz gebracht wurden. Aber es half nichts, wir mussten weiter. Aber nach 500 Meter verweigerte die BMW abermals den Dienst. Kupplungsseil gerissen, aber mit einem Schraubnippel wurde Abhilfe geschaffen. Die Kupplung ging aber schon recht schwer, tja, da bahnte sich was an. Und es kam dann leider auch so. Die BMW musste vom Pannendienst aufgeladen werden, half leider nichts. Peter hechtete sich zum Walter auf die TF und weiter ging es. Wir waren ja jetzt ganz nach hinten gefallen, also mussten die Oldipferde wiehern. Zurück in Saalfeld war noch Kaffee und Kuchen im Pappenheimer angesagt, na da müssen wir doch hin. Der Pannendienst hatte die BMW in unser Quartier gebracht und Peter musste einen Plan für die Bewältigung des Nachhausewegs aushecken.

Nach einem gemütlichen Abendessen bei Rosi, traten wir den Weg zur Siegerehrung an. Sich die Beine vertreten war angesagt und es tat richtig gut. Mal schauen, was wir ergattern konnten. Bei der Ankunft ging es schon richtig rund und die gewählte Lokation mit dem Festzelt war toll. Der Ruhm ließ nicht lange auf sich warten, die Össis hatten zugeschlagen. Helmut und Erika machten den zweiten Platz in Ihrer Wertungsgruppe. Elfriede machte in der Damenwertung einen guten Platz und als Club haben wir auch eine Trophäe ergattert. Das vierte „Häferl“ war leider von nicht von Erfolg gekrönt. Peter hat den Pechvogel der Hatz 2016 erhalten, diesen aber voll zu Recht.

Wie es im Leben so spielt, ging auch dieser Abend zur Neige und wir hatten viel Spaß. Einen großen Dank an Ulli mit seinen KollegenInnen vom Club für diese gelungene Veranstaltung. Es war uns ein Volksfest!

Nach unserer letzten Nacht in Saalfeld und einem ausgiebigen Frühstück bei Rosi traten wir die Heimreise an. Leider ohne Esma und Peter, diese hatten sich einen Heimbringerdienst organisiert, da ja auch die BMW nach Hause gebracht werden musste. Weit kamen wir jetzt aber nicht so richtig, so zirka 80 Km. Da gab es einen „Trödelmarkt“, dieser musste natürlich begutachtet werden und eineinhalb Stunden waren schnell vorbei. Walter hat sich eine Kleinigkeit gefunden, war ja auch nicht anders zu erwarten. Dann gaben wir aber Gummi, Erika und Helmut waren uns ja schon vorausgefahren. Runter in den Bayrischen Wald, den irgendwann mussten wir ja auch noch essen fassen. Weil es so gut lief, wollten wir bis zur deutsch – österreichischen Grenze, Nähe Klaffer am Hochficht, durchziehen. Da hat uns der Technikteufel abermals einen Streich gespielt. Die Kupplung vom Panonnia – Gespann musste einfach so den Dienst verweigern. Also wurde Hand angelegt, denn die Zeit ging schon ein wenig zur Neige.

Christoph und Walter gaben ihr bestes, aber die Panonnia wehrte sich bis zur letzten Sekunde. Hilft nichts, wir brauchten ein Plan B. Im Puch – Auto war ein Abschleppseil, also hat Walter den Christoph einfach abgeschleppt, damit wir unsere letzte Rast relativ rasch erreichen konnten. Es waren ja nur noch ein paar Kilometer bis dort hin.

Wir haben im ersten Bier- und Wohlfühlhotel am Gut Riedelsbach Einkehr gehalten. Ein richtig uriges, schönes Lokal. Das selbstgebraute Bier und die Küche sind echt zu empfehlen. Aber die Zeit drängte und eine Lösung für Christoph musste her.

Also die Panonnia musste eine Zwischenrast einlegen, sonst würde uns der Herrgott das Licht vollkommen abdrehen. Christoph machte es sich im Puch bequem und wurde von Elfriede nach Hause gebracht. Dort hat er sich mit einem passenden Transportmittel „bewaffnet“, um seine Panonnia nach Hause zu bringen. Ich hatte bereits mit dem Tageslicht zu kämpfen, da ich ja noch immer keinen Strom hatte. Also gaben Walter und ich richtig Gummi und haben unsere TF’s in den Heimatstall geprügelt. Der Tachostand war um 1395 km höher, als vor der Abfahrt. War richtig geil!